„Der Aufwand für Solarmodule an Bord hält sich in Grenzen"
3 Fragen an Sunware-Geschäftsführer Marvin LoySind Solarmodule für jedes Boot geeignet?
Marvin Loy: Grundsätzlich eignen sich Solarmodule für jedes Boot. Jedoch gibt es natürlich ein paar Dinge zu berücksichtigen. Am Anfang steht das Ziel des Booteigners: Will ich eine Erhaltungsladung über den Winter oder eine längere Autarkie bei einigen Törns? Und dann muss ich meinen Bedarf ermitteln und entsprechend den verfügbaren Platz an Bord ermitteln. Beim verfügbaren Platz muss man darauf achten, dass man Bereiche wählt, die nicht permanent abgeschattet sind. In Frage kommen Module, die direkt an Deck montiert werden, sei es verklebt oder verschraubt. Man kann Module auf das Bimini oder Display oder andere textile Abspannungen platzieren. Man kann die Module in die Reling einhängen. Es gibt mobile Lösungen, die ich mobil an Deck ausrichten kann zur Sonne. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Was unterscheidet eine Photovoltaikanlage für Boote von Anlagen, wie wir sie an Land kennen?
Marvin Loy: Anlagen, die wir an Land kennen, sind in der Regel netzgebundene Anlagen, die hinterlüftet werden müssen. Anlagen auf Booten sind in der Regel Inselanlagen, die aus Solarmodul, Laderegler und Batterie bestehen. Hierbei kann das Solarmodul z.B. ein semiflexibles der SunWare Serie-20/Serie-40, in der Regel ohne Hinterlüftung am Deck montiert werden, sodass es entsprechend auch begehbar ist. Das bietet den Vorteil, dass ich im Vergleich zu aluminiumgerahmten Glasmodulen von Hausdachanlagen keine scharfen Kanten habe, kein Risiko von Glassplittern habe und die Möglichkeit des Verhedderns von Schoten nicht gegeben ist.

Wie aufwendig sind Montage und Integration eines Solarmoduls in ein bestehendes Bordsystem?
Marvin Loy: Das hängt ein bisschen davon ab, welches System ich nutze. Also im Grunde genommen gibt es ganz einfache Systeme, sozusagen Plug-and-Play, wo der Laderegler direkt steckbar im Kabel integriert ist. Da reicht es, den Solarladeregler einmal zu meinem Batterietyp einzustellen und in die vorhandene 12-Volt-Steckdose einzustecken. Somit nutze ich die vorhandenen Wege zur Batterie. Möchte ich eine größere Anlage haben, die fest am Deck verklebt oder verschraubt ist, oder fürs Bimini oder für die Reling, dann brauche ich in der Regel einen fest verbauten Laderegler. Der wird in der Nähe der Batterie platziert. Ich muss die Kabelwege ziehen und die Decksdurchführung vorsehen. Batteriesysteme sind in der Regel schon vorhanden. Da brauche ich in der Regel keine weiteren Installationen zu machen. Also wie eingangs gesagt, ist für jeden was dabei. Für den Laien die Plug-and-Play-Variante oder aber den technisch etwas Versierteren, der dann die Verlegung etwas aufwendiger machen muss. Aber am Ende des Tages hält sich der Aufwand in Grenzen.
